Page 56 - Kvarner_galeb_DE_KB.indd

Basic HTML Version

Sv. Marko, die den Erbauern der Brücke, welche die
Insel Krk mit dem Festland verbindet, als Stützpfeiler
diente. Ein trauriges Schicksal für eine Insel!
Den Nautikern bleibt die Fahrt unterhalb eines so
riesigen Bauwerks immer in besonderer Erinnerung.
Die Höhe der Brücke ist in ihrem Mittelteil
ausreichend, so dass auch Boote mit den höchsten
Masten keine Probleme haben, unter ihrem Bogen
hindurch zu fahren. Überrascht werden können wir
jedoch von einem Flugzeug, da sich in unmittelbarer
Nähe der Brücke der Flugplatz auf der Insel Krk
befindet.
An der Grenze des erwähnten Kanals, auf dem Kap
Oštro, fällt unser Blick auf Kraljevica, wo sich eine
bekannte Schiffswerft befindet. Die Einfahrt in den
Hafen befindet sich zwischen dem Kap Oštro und dem
Kap Fortica, wobei letzteres durch die Mauern einer
großen Befestigung leicht erkennbar ist.
Natürlich zeigt uns ein ungeduldiger Blick auf die
Karte, dass der Weg nach Opatija im Kurs 290 jetzt frei
ist. Noch 12 Meilen. Aber falls wir noch ein wenig Zeit
haben, sollten wir es nicht versäumen, die Bucht von
Bakar (Bakarski zaljev) zu besuchen. Ähnlich wie
Lošinj, das sich seinen Ruhm mit den Schiffswerften
erwarb, kann sich Bakar eines sehr alten nautischen
Zentrums rühmen, dem es gilt, die Ehre zu erweisen.
Tausende von Seeleuten haben sich hier ihr
grundlegendes Wissen aus der Nautik und dem für die
Seefahrt unabdingbaren Maschinenbau erworben,
um anschließend ihr Können auf allen Meeren und
Ozeanen unter Beweis zu stellen.
Die Stadt Bakar selbst liegt im nordwestlichen Teil der
Bucht. Ihr gegenüber ist die kleine Ortschaft Bakarac,
die sich am Ausgang eines Canoñs befindet, aus dem
die Bora mit unwahrscheinlicher Stärke bläst, jedoch
nur bis etwa zur Mitte der Bucht von Bakar. In diesem
Städtchen kann man das Boot nirgends vertäuen.
Seine Charakteristiken sind zwei oder drei sog. Tuner,
sonderbare Beobachtungsstände der Fischer, auf
denen einst die Fischer saßen, um den Augenblick zu
erspähen, wenn eine größere Gruppe von Fischen in
der Bucht auftaucht. Sobald dies der Fall war, gaben
die Fischer von den Beobachtungsständen den
Fischern in der Bucht ein Zeichen, worauf diese vom
Meeresboden ein Netz bis zur Oberfläche hievten und
auf diese Weise die Bucht absperrten. Damit gab es für
die Fische keinen Auswegmehr.
Bakar selbst hat einen schön ausgebauten Hafen, wie
es einem nautischen Zentrum auch gebührt. Leider ist
in der Umgebung von Bakar nicht alles auf die Nautik
ausgerichtet. Zahlreiche Industrieobjekte (oder die
Reste dieser Objekte) trüben das Bild dieser schönen
Bucht. Wir sind jedoch nur deshalb nach Bakar
gekommen, um uns an seine Seefahrertradition zu
erinnern, in der Hoffnung, dass hier auch in Zukunft
Seeleute ausgebildet werden.
Nach der Ausfahrt aus der Bucht von Bakar nehmen
wir Kurs 290! Opatija.
Bakar