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Das Meer der Gespanschaft Primorje-Gorski kotar
umfasst den Großteil der Kvarner Bucht mit der Bucht
von Rijeka, dem Kanal von Velebit und dem Kanal von
Vinodol sowie die Inselgruppen von Krk, Rab, Cres und
Lošinj.
Neben diesen vier großen Inseln (Cres 405,78 km²,
Krk 405,78 km², Rab 90,84 km², Lošinj 74,68 km²)
gibt es hier noch einige kleinere Inseln sowie mehrere
Inselchen, Riffe und Klippen. Zur Gespanschaft gehören
insgesamt 55 Inseln, und die Zahl der Riffe und Klippen
lässt sich nicht so leicht feststellen. Es handelt sich aber
schätzungsweise um über sechzig Riffe und mehr als
zehn Klippen, die wohl als eigene kleine Ökosysteme
bezeichnet werden können, welche ebenfalls unsere
Aufmerksamkeit verdienen.
Das einzige Delphin-Reservat im Mittelmeer befindet
sich in den Gewässern um die Inseln Cres und Lošinj
– ein wichtiges Habitat für die Population der Großen
Tümmler. Mit etwas Glück und Geduld wird der
interessierte Besucher die Möglichkeit bekommen,
diese sympathische Meeresbewohner zu beobachten.
Delphine sind aber nicht die einzige Besonderheit
der Natur in diesen Gewässern. Hier halten sich auch
rare Meeresschildkröten auf, und die weiträumigen
Unterwasserwiesen der Neptungräser (
Posidonia
) bieten
zahlreichen Fischen und anderen Meereswesen Schutz.
Die Küstengebiete und die Inseln der Gespanschaft
Primorje-Gorski kotar sind reich an wertvollen
Schätzen der Natur, die hier im Laufe der Zeit aufgrund
der langen Siedlungstradition mit ebenso wertvollem
Kulturerbe verschmelzen. Die lange Siedlungstradition
und die intensive Lebensweise haben nachhaltige
Spuren in der Landschaft auf den Kvarner Inseln und
an der Küste hinterlassen. Einige Teilgebiete auf den
Inseln und an der Küste sind heute bis zum steinigen
Untergrund entwaldet und verlassen, doch auch dort
blühte einst das Leben.
Vieh gab es in diesen Gebieten einst mehr als heute und
es gab isolierte Weiler und zahlreiche Hirtenhütten.
Heute sind diese ruiniert und manchmal so stark
verwittert, dass sich deren ursprüngliche Lage lediglich
erahnen lässt. An einigen Stellen zeugen dichte
Netzwerke terrassenförmig angelegter Trockenmauern
und mit Trockenmauern umzäunten Talsenken davon,
dass hier einst Wein- und Olivenanbau sowie sonstiger
Ackerbau im ständigemKampf gegen die Naturgewalten
betrieben wurde. Mit viel Mühe wurde die fruchtbare
Erde auf den Rücken der Landwirte zu diesen Terrassen
INSELN