Page 21 - Kvarner_galeb_DE_KB.indd

Basic HTML Version

nordöstlichen Teil der Bucht befindet sich eine kleine
Mole mit einigen gemauerten Pollern. Die Einfahrt in
die Bucht kennzeichnet ein roter Leuchtturm auf dem
nördlichen Kap der Bucht. Größere Boote können
westlich des Leuchtturms ankern. Hier ist der
Meeresgrund sandig, was bisher bei der Fahrt entlang
der Küste von Cres nicht der Fall war.
Von Bijar nach Osor ist es nur einige Kabel weit.
Diejenigen, die Osor, eine der ältesten Siedlungen im
Kvarner, besichtigen wollen, können am östlichen
Ufer des Kanals anlegen, der bereits zur Römerzeit
zwischen den Inseln Cres und Lošinj durchstochen
worden war und den Weg aus den Häfen der
nördlichen Adria nach Dalmatien bedeutend
verkürzte. Der Kanal wird von einer (beweglichen)
Drehbrücke überbrückt, die täglich um 9 und um 17
Uhr geöffnet wird. Da wir aber beabsichtigen entlang
der Westküste von Lošinj weiterzufahren, müssen wir
diejenigen, die in Osor anhalten wollen, darauf
hinweisen, auf die Meeresströmungen zu achten.
Diese sind in dem künstlich gegrabenen Kanal sehr
stark (manchmal bis zu 4 KnotenGeschwindigkeit).
Obwohl von der Bora gesagt wird, dass sie aus
Richtung Nordost bläst, beeinflusst jede größere Bucht
und Reliefänderung entlang der Westküste von Cres
auch dieWindrichtung der Bora.
Diese Richtungsänderungen sind am meisten in dem
uns jetzt bevorstehenden Teil der Reise ausgeprägt.
Der Grund dafür ist jedenfalls die Osor ica, der höchste
Berg auf Lošinj, der in unmittelbarer Nähe von Osor
bis zu 589 Meter Höhe emporragt. Wenn uns aber
bisher die Richtung der Bora bei unserer Fahrt gestört
hat, werden wir nach dem Abbiegen hinter dem Kap
Osor spüren, dass uns der Wind jetzt immer mehr hilft.
Er wirdmehr zumHeck hin schwenken und uns durch
die Passage von Unije (Unijska Vrata) hindurch
zwängen. Für die Segler wird dies ein richtiger Genuss
sein, obwohl sie sich vor den kräftigen Windstößen in
Acht nehmen müssen. Für die Motorschiffer wird die
Fahrt jedoch angenehm sein, da die Bora hier keine
größerenWellen verursacht.
Beim Ansteuern der Passage zwischen Male Srakane
und demKap Kurila auf Lošinj und während der Fahrt
in Nähe der Küste, werden wir eine schöne Bucht
hinter dem Kap Tomo in wahrnehmen. Wenn wir Zeit
haben, werdenwir nicht bereuen hier anzuhalten.
Zwei Meilen vor der erwähnten Passage muss auf eine
seichte Stelle geachtet werden, die sich mit der kleinen
Insel Karbarus aus dem Meer erhebt. Das Kap Kurila
muss in geziemender Entfernung umfahrenwerden.
Wenn wir beim Kap Kurila abdrehen und den Bug zur
Einfahrt nach Mali Lošinj ausrichten, werden wir
spüren, wie die Kraft der Bora nachlässt. Wenn aber der
Jugo bläst, müssen wir uns bewusst sein, dass wir jetzt
auf das offene Meer hinausfahren und uns während
des Jugo die großenWellen nicht überraschen dürfen.
Vor der Bora werdenwir nur bis zumKap Beli geschützt
sein, wo uns neue Windstöße erwarten werden.
Glücklicherweise hat die Bora hier nicht genügend
Raum, um größere Wellen zu hervorzurufen. Die
kleine Insel Zabodaski (roter Leuchtturm) können wir
von irgendeiner Seite umfahren. Die Einfahrt in die
Bucht, an deren südlichem Ende die Stadt Mali Lošinj
liegt, ist durch einen roten Leuchtturm auf dem Kap
Torunza und einem grünen Leuchtturm auf der
anderen Seite des Kanals gekennzeichnet.
è
Osor