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Natürlich wird es immer wieder Starrsinnige geben,
die auch bei der ärgsten Bora über den Kanal wollen,
der Krk von Rab trennt. Sicher werden die Nautiker mit
Motorbooten vorsichtiger sein, da sie von den seitlich
direkt aus der Passage von Sinj kommenden Wellen
gut durchgerüttelt und rechtzeitig zur Umkehr
gezwungenwerden.
Segelboote sind stabiler, so dass auch Nautiker mit
ungenügender Erfahrung ein Abenteuer eingehen
werden. Wenn dies der Fall ist und man sich trotzdem
für eine Fortsetzung der bisher angenehmen
Kreuzfahrt entscheidet, sollte man folgenden Rat
befolgen: das Hauptsegel aufziehen, da man sich auf
den Wellen, die das Segelboot erfassen werden, nicht
nur auf die Kraft des Motors verlassen darf. Im übrigen
geschieht es oft, dass der Motor wegen der Neigung des
Segelbootes aussetzt. Es gibt noch mehrere Gründe,
jedoch werden Sie sie unter diesen Bedingungen nicht
entdecken können. Daher muss auch während der
stärksten Bora das Hauptsegel aufgezogen sein und
nur so viel gekürzt werden, wie es die Windstärke
zulässt.
Leider können wir auf Grund der Erfahrung sagen,
dass die Nautiker bei solchen Bedingungen meist das
Vordersegel aufziehen. Hier, wo der Wind von der Seite
kommt, wird das Vordersegel das Boot nur vom
vorgezeichneten Kurs abbringen. Falls notwendig,
können wir mit Hilfe des Hauptsegels auch umkehren,
während uns das Vordersegel immer mehr in Richtung
Cres ziehen würde. Und auf Cres werden Sie im Falle
einer starken Bora keinen Zufluchtsort finden.
Obwohl es unser erstes Ziel ist, in Rab Schutz zu finden,
wird uns nach der Durchfahrt durch die Passage von
Senj die Wahl nicht leicht fallen, in welcher seiner
Buchten wir vor Anker gehen sollen. Es bieten sich
Kamporska draga, Supetarska draga oder Lopar an
(letztere hat die Bezeichnung "draga" nicht verdient
und blieb eine gewöhnliche Bucht). Die Liebhaber von
Sandstränden können hier nicht fehlgehen. Wenn Gott
die Kornaten aus Steinen geschaffen hat, die ihm in
der Hand verblieben sind, dann musste ihm hier
ziemlich viel Sand durch die Finger geronnen sein.
Hier gibt es hunderte von Sandstränden! Hunderte!
Und der Strand in Lopar trägt den Namen - Rajska
(Paradiesstrand).
Für die Nautiker ist der sicherste Zufluchtsort
jedenfalls die ACI Marina Supetarska draga in der
gleichnamigen Bucht. Dies für den Fall, dass wir zu
dieser Kreuzfahrt nicht rechtzeitig aufgebrochen sind
oder uns unterwegs irgendwo zu lange aufgehalten
haben, so dass uns die Nacht irgendwo auf dem Meer
überrascht.
Für die Navigation dienen uns zwei Orientie-
rungshilfen: das Kap Sorinj mit seinem weißen
Leuchtturm (B Bl 3s 10m 6M) und das Kap Kalifront,
auf dem sich ein Leuchtturm B Bl (3) 10s 11m 8M
befindet. Wenn wir uns bei der Navigation des GPS
bedienen, ist die genaue Position des Leuchtturms auf
dem Kap Sorinj N44° 50,7' E14° 41,0'. Zwischen
Kamporska draga und Supetarska draga befindet sich
die kleine Insel Maman, in deren Nähe Untiefen sind.
Die ACI Marina befindet sich am inneren Ende der
Supetarska draga. Die Mole der Marina ist etwa 200
Meter lang und an ihrem äußeren Ende befindet sich
ein roter Leuchtturm(C Bl 5s 4M).
Die Marina verfügt über 270 Vertäuungsplätze imMeer
sowie über 50 Plätze für die Unterbringung der Boote
im Trockenen. Die Vertäuungsplätze sind mit Wasser-
und Stromanschlüssen ausgestattet und die Marina
bietet auch die üblichen Dienstleistungen der ACI
Marinas, wie Rezeption, Wechselstube, Restaurant,
Sanitäranlage, Service-Werkstätte, Kran mit 10 t
Tragfähigkeit, Ausziehwinde. Mit Treibstoff können
wir uns hier nicht versorgen.
Supetarska Draga