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III. TRANSVERSALE
Die Nautiker, die aus dem nördlichsten Teil der Adria
kommen, wobei sie an Umag, Rovinj, Pula...
vorbeikommen, werden in die Kvarner-Bucht nach
dem Umfahren des Leuchtturms Porer einfahren. Das
Vermi schen der Meeress t römungen in der
unmittelbaren Nähe von Porer, das manchmal so
stark sein kann, dass die Wasserwirbel Unbehagen
hervorrufen, lässt auch den Laien erkennen, dass es
hier irgendwo eine Grenze zwischen irgendetwas gibt.
Die Nautiker werden ohne Rücksicht darauf, was die
Maßgebenden für die Definition der Grenzen zwischen
Staaten oder Regionen sagen werden, zustimmen,
dass von Porer aus nach Osten Wetterbedingungen
herrschen, wie s ie für die Kvarner-Bucht
charakteristisch sind. Die Bora beispielsweise, als einer
der Faktoren, welche die Kvarner-Bucht von
irgendeiner anderen Bucht (oder einem ihr
zugehörigen Teil des Meeres) unterscheidet, bläst bis
Porer auf die eine Weise, jedoch westlich von Porer auf
eine andere Weise. Die Meereswellen wälzen sich,
getragen von der kräftigen Bora von den schnellen
Abhängen von Cres, bis zu diesem Leuchtturm,
während es sie westlich von Porer überhaupt nicht
gibt. Dies ist ein Grund, warum Porer aus der Sicht der
Nautiker ein Bestandteil der Kvarner-Bucht ist. Wenn
wir in Eile sind, z.B. wenn wir nach Unije oder Susak
fahren und nach einigen Meilen gezwungen sind
umzukehren, wird die logischste Entscheidung sein,
nach Porer zurückzukehren.
Auf der Seekarte kann man sehen, dass die Einfahrt
nach Pomer sehr schmal und seicht ist. Dem ist auch
die Tatsache hinzuzufügen, dass wir über einen Fall
reden, wo wir wegen der Wetterbedingungen
gezwungen sind, in Pomer Schutz zu suchen.
Während der Bora gibt es hier hohe und schnelle
Wellen. Bei der Bestimmung des Kurses beim
Einfahren in Pomer, darf man nicht vergessen, dass
auf der Karte Tiefen eingezeichnet sind, die sich auf
den Zustand beziehen, in dem das Meer ruhig ist.
Wenn wir jedoch bei zwei Meter hohen Wellen fahren,
müssen wir wissen, dass sich die bezeichneten
Meerestiefen um die Hälfte der Größe der Wellenhöhe
verringern.
In Pomer muss man zwischen den kleinen Inseln Ceja
und Bodulaš einfahren, wobei man das Kap Munat
ansteuert. Die kleine Insel Fenera , die sich einige
Kabel südöstlich von Ceja befindet, müssen wir von der
östlichen Seite her umfahren. Nachts wird uns der
Leuchtturm auf dem Kap Munat mit seinem weißen
Sektor bis zur Einfahrt in den schmalsten Teil der
Bucht führen. Jemand wird sagen, dass es gefährlich
sei, nachts in diese Bucht einzufahren. In diesem
Führer für Nautiker haben wir uns bemüht, diese Wort
(gefährlich) nicht zu verwenden. Auf dem Meer wird
nämlich alles gefährlich, was mit den grundlegenden
Prinzipen der Seefahrt nicht im Einklang steht. Wäre
also die Einfahrt nach Pomer nicht gekennzeichnet
und gäbe es keinen Leuchtturm, würden wir
zustimmen, dass das Einfahren gefährlich ist. Aber in
diesem Falle muss man sich an die Anweisungen (der
nautischen Karte) halten und es gibt keinen Grund
von einer Gefahr zu sprechen. Voraussetzung ist
Porer - Unije - Susak
Porer