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Nordwind aus den Bergen mit sich bringt, wobei er bis
zu denNordküsten der Inseln Krk und Cres reicht.
Wenn es wahr ist, dass der Nordteil von Cres seinen
Namen dem täglichen Tramontana-Wind verdankt,
dann fügt sich Cres nicht in die übliche Art der
Namengebung ein, da die Winde seit jeher Namen des
Festlandes trugen. Und es scheint verständlich, dass
das Festland, etwas Festes und Beständiges, nicht den
Namen von etwas so Unvorhergesehenen und
Unbeständigen, wie es der Wind ist, tragen kann.
Obwohl es viele Geschichten gibt, die darüber Auskunft
geben, wonach die Winde benannt worden sind, wird
häufig die Zeit erwähnt, als Krf ein wichtiges
Handelszentrum war und die Winde die Namen des
Festlandes trugen, von dem aus sie in Richtung Krf
wehten. Die Bora trägt den Namen Greko, da sie von
den Abhängen Griechenlands blies, der Libeæ o aus der
Richtung Libyen, der Schirokko aus Syrien...
Ohne Rücksicht auf die beschriebenen Winde, ihre
Häufigkeit und Stärke, werden von den Nautikern am
häufigsten die plötzlichen Unwetter erwähnt.
Diejenigen, die ein solches Unwetter erlebt haben,
werden es nie vergessen und noch lange erwähnen.
Die Ausgesetztheit des Kvarner gegenüber den starken
Nordost- und Südwinden und die Häufigkeit der
sommerlichen Unwetter stellen jeden Nautiker vor die
Frage, auf welchem Kurs er sein Ziel ansteuern oder
auf Grund wessen er seine Reise planen soll. Bei der
Planung muss er im Vorhinein wissen, an welchen
Orten er imFalle der Notwendigkeit oder aber auch der
Zerstreuung wegen einen Zufluchtsort finden kann.
Die Kvarner-Bucht wird schon seit Jahrhunderten von
Seefahrern befahren und obwohl es schwierig ist, auf
dem Meer Spuren zu folgen, wird deren Erfahrung die
Grundlage dieses Führers für Nautiker bilden. Es gibt
fünf Transversalen, die von den Nautikern am
häufigsten beim Befahren der Kvarner-Bucht genutzt
werden.