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dünne Seil spannen, das die Spannung des letzten
Besatzes des Segels reguliert. Viele werden sagen, dass
sie das Segel nicht hissen, damit es nicht aufgeschlitzt
wird. Wenn die Segel wie beschrieben aufgesetzt sind,
wird sie der Wind nicht aufschlitzen. Die Segel reißen
nur dann, wenn sie unkontrolliert schlackern,
während sie vom Wind nicht zerrissen werden, wenn
der erste oder zwei Arm gut aufgesetzt ist. Da die
meisten Nautiker heutzutage Rollsegel benützen,
müssen Sie herausfinden, wie der letzte Besatz des
Segels gespannt wird.
Jedenfalls müssen alle Ventile, die ein Eindringen des
Wassers in das Boot verhindern, geschlossen werden.
Einige Boote haben damit mehr Probleme, einige
weniger, jedoch ist es wichtig, alle Ventile zu schließen.
Alle Gegenstände, die sich auf dem Deck befinden,
müssen befestigt werden und im Kabineninneren
muss alles auf seinen Platz gestellt werden. Falls sich
Kinder auf dem Boot befinden, müssen sie in der
Kabine in Gegenwart eines Erwachsenen sitzen
bleiben.
Diejenigen, die auf dem Deck verbleiben und sich auf
einen Kampf auf Leben und Tod vorbereiten (wir
scherzen nur!), müssen sich angurten. Es tut nicht
gut, sich mit Alkohol Mut zuzusprechen, da man sich
an die Angst gewöhnen sollte. Im übrigen seien Sie
überzeugt, dass das Unwetter nichts gegen Sie hat und
dass es viel gefährlicher ist, in irgendeiner Stadt zu
leben.
Vor dem Eintreffen des Unwetters sollte man sich den
Kurs auf dem Kompass einprägen, der uns eine Fahrt
in einiger Entfernung von der Küste garantiert. Es
kann geschehen, dass so ein starker Gewitterregen
niedergeht, der uns daran hindert, irgendetwas
wahrzunehmen, was rund um das Boot vor sich geht,
so dass es genügt, auf den Kompass zu achten und sich
an den vorbestimmten Kurs zu halten.
Sobald der erste Windstoß erfolgt - segeln Sie. Gegen
den Wind und in das Unwetter! Sie werden überrascht
sein, wie sich ein auf diese Weise zurechtgemachtes
Segelboot selbst seinen Weg durch Wellen und Wind
bahnt. Sie werden zwar nicht schnell vorankommen,
sich aber in Sicherheit bringen.
Denken Sie nicht an irgendwelche Spannanker oder
an Seile, die Ihr Boot stabilisieren sollen. Sie werden
sich in diesen nur verfangen. Solche sind für Ozeane
und für viel erfahrenere Schiffer.
Und nun ist auch dieses Unwetter vorüber! Wenn der
Regen aufhört, erwartet Sie eine Überraschung:
inzwischen sind wir nämlich bereits in der Nähe der
Insel Unije angelangt.
Wenn wir erst am Beginn unserer Kreuzfahrt stehen,
scheint uns die Begegnung mit der Zivilisation noch
nicht entsprechend. Wir können jetzt in der Bucht
Vrulje im südlichen Teil der Insel Zuflucht suchen,
obwohl diese Bucht nur vor einer Bora sicheren Schutz
bietet. Der Meeresboden in dieser Bucht ist kiesig, so
dass uns der Anker keine allzu große Stütze seinwird.
Die Ortschaft Unije liegt an der Westküste der
gleichnamigen Insel. Sie verfügt über eine nicht
gerade große Hafenmole, die direkt an das Zentrum
des Ortes anschließt und an deren äußerem Ende sich
Unije