ALTKROATISCHE DENKMÄLER

O du Muttergottes Heilige Maria nehme die Seelen
Unserer Schwestern und Brüder und bitte deinen
Gnädigen Sohn ihnen ihre Sünden zu vergeben.
Aus der „Pojubica“, Lied zu Ehren der Muttergottes

Kirche und die Abtei der Hl. Luzia, Jurandvor
BDie Benediktiner (Glagolitiker) bauten auf den Ruinen der römischen Villa eine neue Kirche und die Abtei der Hl. Luzia. Heute ist es eine der bekanntesten kroatischen Sakralbauten wegen einem einzigartigen Fund aus dem Jahr 1951: die „Bašæanska ploèa“, Die Platte von Baška, aus der zweiten Hälfte des 11. Jh., die auch Taufschein des Kroaten genannt wird. Neben den Schriften aus Plomin, Schriften aus Krk und der Platte aus Valun handelt es sich hierbei um eine der ältesten geschriebenen und in Stein gemeisselten Denkmäler der kroatischen Sprache. Die Platte von Baška, mit der die kroatische Literaturgeschichte begann, wurde in einer Schrift des Übergangstyps von der runden in die kantige Glagoliza geschrieben und sie spricht vom Land, das König Zvonimir (der König der Kroaten) der Kirche der Hl. Luzia schenkte und von der Errichtung der Kirche. Sie enthält den zum ersten Mal geschriebenen kroatischen nationalen Namen in Kroatisch. Eine Kopie dieser Platte wurde am selben Ort eingebaut, wo sich die Originalplatte gefunden wurde, im Stein der Trennwand, welche die Priester im Sanktuarium von den Glaubenden trennte. Das Original wird heute im Atrium des Hauptgebäudes der kroatischen Akademie für Wissenschaft und Kunst in Zagreb aufbewahrt. Die Frontseite der Kirche wurde im romanischen Stil mit einem riesigen Glockenturm mit rechteckigem Fundament erweitert (die Glocke stammt aus dem 15 Jh.), auf dessen linken Seite ist das kroatische Wappen eingemeisselt. An der südlichen Wand des Kirchenschiffs wurde im 15 Jh. die Kapelle der Muttergottes von Luzar angebaut. Neben der Kirche hat ein archäologischer Park seinen Platz gefunden, der unlängst (2000) eine rundum Erneuerung genoss. Ein großes Fest findet hier am Tag der seligen Jungfrau Maria von Rosenkranz statt, die „Rozarija“ (am 7. Oktober, Segnen der Blumen) und am 13. Dezember, dem Tag der Hl. Luzia. Hier ist es Brauch den Glaubenden nach den Messen Brötchen vom Glockenturm zuzuwerfen.

Info. Tel. 051/860 184, 856 817, 856 953
www.tz-baska.hr,
tz-baska@ri.Tel. hr

Die Kirche ist geöffnet vom 1. April bis 15. Oktober; Besuchszeiten: von 10.00 bis 14.00 Uhr, 16.00 bis 19.00 Uhr; im Juli und August von 9.00 bis 13.00 und von 16.00 bis 20.00 Uhr ; in Wintermonaten nach Anmeldung; organisiertes Führen


Kirche des Hl. Krševan

Auf der westlichen Seite der Insel Krk, über der Bucht Èavlena in einem unbewohnten, teils bewaldeten, teils verlassenen, einst landwirtschaftlichem Teil der Insel steht die um das Jahr 1100 erbaute Kirche des Hl. Krševan: „klein wie ein Spielzeughaus doch monumental wie eine Kathedrale“. Fast kann der Eindruck, den dieses steinerne dreiblättrige Gebäude (trikonhos), erfüllt von Harmonie und überdacht von Bögen der Apsis nicht in Worte gefasst werden. Zur Kirche gelangt man über einen Weg, der im Dorf Milohniæi beginnt oder über einem anderen, vier Kilometer langem Weg, der ganz in der Nähe vom Kloster Glavotok seinen Anfang hat.
Info. Tel. 051/862 032, 221 414

Kirche des Hl. Donat, Punat
Im Teil der Puntarska Draga, an der Abzweigung der Strasse nach Korniæ und Punat erhebt sich eine kleine, doch monumentale Erscheinung der dreiblättrigen Kirche des Hl. Donat aus dem 9. Jh. Zu dieser Monumentalität trägt insbesondere die Kuppel bei. An der Kirche gingen in den vergangnen Jahrhunderten viele Schwierigkeiten und Zerstörungen vorbei; in der Mitte des letzten Jahrhunderts wurde sie dann restauriert. Die ersten Angaben über die Kirche gehen nur in das 16. Jh. zurück. Die Atmosphäre in der Kirche bleibt dem Besucher lange in Erinnerung. Es kann davon ausgegangen werden, dass einst Mosaike und Fresken die Kirche schmückten. Heute gibt es nicht mal mehr Spuren davon.
Info. Tel. 051/854 148, 854 970

Die Kirche des Hl. Veits, Dobrinj
Im Ort Sveti Vid (Hl. Veit), in der Gemeinde Dobrinj, sollten Besucher den Feldweg entlang gehen, der zur gleichnamigen Kirche mit imposantem Glockenturm führt. In der Erscheinunggleicht diese der Kirche der Hl. Luzia in Jurandvor und gehört auch derselben geschichtlichen Periode an. Dank der Schenkungsurkunde des „berühmten Dragoslav“ begann die Geschichte der Kirche des Hl. Veit mit dem 1. Januar 1100. Der Edelmann Dragoslav schenkte die Kirche und den großen Landbesitz an den Bischof von Krk, der laut der damaligen Recht zum Besitzer des ihm geschenkten Landes wurde und es später weiter verschenkte. Auf dem mit einer Trockenmauer umfassten Feld fällt der Glockenturm an der Stirnseite der Kirche auf, unter den man in die Kirche gelangt. Der Glockenturm hatte einst auch die Aufgabe eines Aussichtpunktes und Signalisierungspunktes. Der 15. Juni, der Tag des Hl. Veit, ist das grösste Fest im Jahr.
Info. Tel. 051/ 848 118, 852 107